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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 24.11.2010


Tödliche Mode - PETA will dem Tierleiden endlich ein Ende setzen. Beteiligen Sie sich an der Online-Petition gegen Pelzverkauf
Yasmine Georges

Jährlich werden circa 90 Millionen Tiere ihres Fells wegen getötet. Unter schlimmsten Bedingungen gehalten, warten sie eingezwängt, teilweise halb verstümmelt auf den Tod. In Fallen...




...bleiben die wild lebenden "Pelzlieferanten" teilweise tagelang gefangen, bis die Jäger diese kontrollieren. Die Pelzindustrie läuft nach wie vor auf Hochtouren. Die international tätige Organisation PETA setzt sich seit Jahren gegen den Verkauf von Pelz ein, ihre außergewöhnlichen Aktionen lenken den Blick der Öffentlichkeit auf das versteckte Tierleid.

Die grausame Wirklichkeit der Pelzfarm

© PETA Deutschland e.V.


In meinem Käfig ist es kalt und eng. Wenn die Wärter kommen und einen meiner Zellengenossen mitnehmen zittere ich vor Angst. Seit Tagen habe ich weder gegessen, noch getrunken. Während wir auf den sicheren Tod warten, können wir die stummen Qualen unserer Leidensgenossen sehen. Sie winden sich auf dem Boden, wenn sie zu Tode geprügelt werden, sacken erschöpft zusammen, wenn ein Stromschlag ihr kurzes und qualvolles Leben beendet hat oder zucken noch einmal auf, wenn ihnen das Genick gebrochen wird. Heute werde ich es sein, der stirbt. Ob ich ersticke, vergiftet werde, einen Stromschlag bekomme oder bei lebendigem Leib gehäutet werde ist mir gleich. Ich will nur, dass es endet. Die einzige Frage, die ich mir stelle ist: Warum?
So ähnlich könnte wohl der Bericht eines auf einer Pelzfarm lebenden Tieres lauten. Weltweit ist China der größte Pelzlieferant. In Europa gibt es etwa 6.500 Farmen, die Felle für die Modeindustrie produzieren.

Für die Rechte der Tiere setzt sich die weltweit größte Tierschutzorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) ein. Zu ihren 2.000.000 MitgliederInnen zählen Prominente wie Pamela Anderson, Franka Potente, Ulrike Folkerts und Bela B. Seit der Gründung 1980 durch Ingrid Newkirk in Virginia ist PETA zu einer international aktiven Instanz für Tierrecht geworden. "Die Grundrechte von Tieren, müssten berücksichtigt werden, egal, ob die Tiere für den Menschen von irgendeinem Nutzen sind[...]", heißt es auf der Website zu den Zielen der Organisation.

Seit 1988 kämpfen die Mitglieder gegen die Vermarktung von Pelz. Damals hatte PETAs Undercover-Recherche auf einer Biberfarm in Montana deren Schließung herbeigeführt. Im gleichen Jahr begann der gemeinnützige Verband auch gespendete Pelze zu sammeln, um sie für Vorführungszwecke und Demonstrationen zu verwenden. Weitere Schwerpunkte der Organisation sind:
  • Ernährung
  • Tierversuche
  • Unterhaltung
  • Bekleidung
  • Ausbeutung von Tieren


Nach 22 Jahren zeigen sich bereits einige Erfolge. 2007 hatte sich PETA Deutschland e.V. an das "KaDeWe" in Berlin gewandt, das Nobel-Kaufhaus sprach sich daraufhin gegen den Pelzverkauf aus. Auch externe Marken wie Gucci haben sich bereiterklärt auf Pelz zu verzichten, um weiterhin ihre Ware in dem Modehaus verkaufen zu können. Viele Unternehmen folgten ihrem Beispiel, darunter der Versandhandel "Madeleine". Der Geschäftsführer versprach, in zukünftigen Kollektionen auf den Einsatz von Pelz zu verzichten und den Verkauf auch in den Boutiquen zu stoppen.

Protest gegen Pelz in Berlin

© AVIVA-Berlin


Leider hat "Madeleine" sein Versprechen zur Herbst/Winter-Kollektion 2010 gebrochen. Da die aktuellen Kleidungsstücke mit Pelzbesätzen versehen sind, sah sich PETA Deutschland e.V. dazu gezwungen, erneut gegen das Modekaufhaus vorzugehen. Am 7. November 2010, einem Sonntag, machte sich eine Gruppe tapferer DemonstrantInnen auf den Weg zur Niederlassung in Berlin-Wilmersdorf. Frierend brachten sich die TierrechtlerInnen am Hohenzollerndamm in Position und hielten Schilder mit der Aufschrift "Madeleine – Pelz ist Mord" hoch, in einem Käfig positionierten sich zwei Frauen im Pelz auf dem kalten Boden. Von 13 bis 17 Uhr wurden den StammkundInnen am verkaufsoffenen Sonntag Flyer in die Hand gedrückt, die aufrüttelnde Bilder von Pelzfarmen zeigten. Ob diese etwas verändern können, wird die nächste Kollektion aus dem Hause Madeleine zeigen.

Die PETA-Mitglieder jedenfalls haben ihr Bestes getan um auch diesen Konzern zum Stopp von Pelzverkauf zu bewegen. Die Online-Petition gegen Pelzverkauf läuft weiterhin und fordert die VerbraucherInnen auf, aktiv gegen Pelzprodukte vorzugehen. AVIVA-Berlin hat mit dem Leiter der Aktion vor Ort, Stefan Klippstein, gesprochen. Er ist eines von 25 aktiven PETA-Mitgliedern in Deutschland. Sie reisen und protestieren bundesweit gegen jegliche Form von Tierquälerei und haben bereits erste Erfolge erzielen können. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es irgendwann keinen Pelz mehr geben wird.", meint Klippstein. Meilensteine wie die pelzfreie Herbst/Winter-Kollektion 2010 von Modelegende Karl Lagerfeld stimmen zuversichtlich. Die aktuelle Hauptkampagne gegen Pelz läuft unter dem Slogan "Wenn Du Pelz zum Warmhalten brauchst, hast Du ein Problem" und zeigt drei SchauspielerInnen aus der US-Serie "If I can dream" in anzüglicher Pose.

Mit schockierenden Bildern und aufsehenerregenden Aktionen versucht PETA immer wieder, das Interesse der Medien zu wecken um auf Tierquälerei aufmerksam zu machen. Die Fotos von blutenden Kaninchen, verstümmelten Füchsen oder eingesperrten Waschbären sollen das Gewissen der KonsumentInnen wecken. Viele wissen nichts von den entwürdigenden Methoden unter denen die Tiere gehalten werden. Die Aktionen von PETA und anderen TierrechtlerInnen rütteln auf. Nicht jeder Pelzkauf ist eine bewusste Entscheidung. PETA-Aktivist Stefan Klippstein weist darauf hin, dass Pelzbesätze an Jacken und Schuhen ebenfalls aus Echtfell sein können. Jugendliche greifen oft zu solchen Kleidungsstücken und machen sich somit unwissend mitschuldig am täglichen Leid der Tiere.

Blutige Wolle – Das "Mulesing" in Australien

Die Pelzindustrie ist jedoch nicht die einzige in der Bekleidungsbranche, deren Jahresumsatz auf dem Leid von Tieren fußt. Der Großteil der weltweit produzierten Wolle kommt aus Australien. Hier wird das so genannte "Mulesing" angewandt, eine brutale Methode, um Madenbefall zu vermeiden. Den Lämmern werden große Fleischstücke vom Hinterteil abgeschnitten um für qualitativ hochwertige Wolle zu garantieren. PETA setzt sich international gegen den Verkauf von "Mulesing-Wolle" ein. Mit Erfolg: In Neuseeland verzichten die FarmerInnen seit knapp zehn Jahren auf diese rabiate Form der Schädlingsbekämpfung. Auch Unternehmen wie C&A, H&M, HUGO BOSS und andere große Marken haben bereits versprochen, den Verkauf schrittweise auslaufen zu lassen. Fortschritte wie dieser sind es, die TierschützerInnen bestärken, sich weiterhin vehement für Tiere einzusetzen. Man muss aber nicht aktives PETA-Mitglied sein um etwas für die Tierwelt zu tun. Der Tiermord fängt beim Pelzkauf an. Solange wir Produkte wie dieses konsumieren, werden weiterhin Tiere für Mode getötet. Es sind nicht "bloß Tiere", die dort aus reiner Nutzlosigkeit sterben, es sind Lebewesen, die das gleiche Recht auf Freiheit und Leben haben wie die Menschen.

Blut an unseren Händen

Der Winter steht vor der Tür. Müssen wirklich Hunde, Katzen, Nerze und andere Tiere für unsere Mäntel sterben? Die Modeindustrie bietet Alternativen, die erstens günstiger und zweitens tierfreundlich sind. Im 21. Jahrhundert muss niemand mehr Pelz tragen, um sich warm zu halten. Die Zeit der Unschuldlosigkeit ist vorbei, es gibt keine Ausreden für den Kauf von Pelzen. Nicht nur die Umwelt braucht unser Engagement, auch die Tiere. Sie können sich nicht selbst wehren und es ist Organisationen wie PETA zu verdanken, dass sie heutzutage überhaupt eine Stimme haben. Das Statement der Schauspielerin und Tierrechtsaktivistin Eva Mendes wendet sich an alle aufmerksamen KäuferInnen: "Zu einer Zeit, in der so viel Gewalt in der Welt herrscht, ist dies eine Art von Gewalt, die wir alle aufhalten können, indem wir informierte Konsumenten sind.".

Für jeden Pelz sterben Tiere. Wenn wir die Augen vor diesen Gräueltaten verschließen, machen wir uns am Mord mitschuldig. Möchten Sie wirklich blutbefleckt durch Ihr Leben gehen?

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.peta.de und www.pelzinfo.de

Die Online Petition gegen Pelzverkauf finden Sie hier: www.peta.de/madeleine

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(Quellen: PETA Deutschland e.V., AVIVA-Berlin)


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Beitrag vom 24.11.2010

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